Traditionsschützen Altenhorst von 1921 im SV Krähenwinkel von 1914 e.V.

Chronik

1921 - 2025 = 104 Jahre Schützenverein Hainhaus, Maspe, Twenge und Altenhorst e.V.

Vereinschronik

  • Bereits vor der Gründung des Schützenvereins, zumindest seit der Jahrhundertwende, gab es in den Seestädten Schützenfeste. Nach überlieferten Erzählungen kümmerten sich zwei Schaffer um deren Organisation.
  • 1921 fand in der Gaststätte von Fritz Schaumann, der auch Festwirt war, in Altenhorst die erste Gründerversammlung statt.
    Es traten 40 aktive und 2 passive Mitglieder dem Verein bei. Wenn man bedenkt, dass ganz Kaltenweide inclusive der Seestädte nur 750 Einwohner hatte, und zu dieser Zeit nur Männer dem Verein beitreten konnten, ist das eine beachtliche Anzahl.
    Der Name des Vereins setzte sich aus den 4 Ortsteilen Hainhaus, Maspe, Twenge und Altenhorst zusammen.
    Als Vereinsvorsitzender wurde Wilhelm Brandes aus Maspe gewählt. Er übte dieses Amt bis zu seinem Tode im Jahre 1944 aus.
    Man veranstaltete erstmals ein öffentliches Erntefest mit Festwagen.
  • 1922 wurde die erste Königsscheibe ausgeschossen. Schützenkönig wurde Hans Klingebiel aus Hainhaus.
  • 1923 wurde eine Vereinsfahne angeschafft. Die Kosten konnten nur mittels großzügiger Getreidespenden durch die engagierten Bauern aufgebracht werden. Die Fahnenweihe fand noch im gleichen Jahr statt.
  • Das Schützenfest feierte man damals traditionell am 1. Sonntag im Mai. Es sind sowohl Feste bei schönem Wetter, aber auch mehrere Feste im Schneegestöber überliefert. Die ersten Schützenfeste fanden in Altenhorst statt.
  • 1924 wurde noch in der Sandkuhle bei Kiebitzkrug mit Karabinern geschossen. Aus Sicherheitsgründen wurde jedoch alsbald hinter Schaumanns Scheune in Altenhorst ein 50m Kleinkaliberstand errichtet.
    Der "Scheibenkieker", der in einer Erdvertiefung saß, zeigte von dort aus mit einer Holzkelle die Ringzahl an. Er verstand es manchmal mit Geschick, einem Schützenbruder die Königsscheibe "zuzuschieben", der sonst kaum eine Zwölf schaffte.
  • 1927 stiftete der Jagdpächter Konrad Maharens die Schützenkönigskette.
  • 1944 wurde das Vereinsleben wegen des unerbittlichen 2. Weltkriegs bis 1950 eingestellt. Die Vereinsfahne konnte über die Jahre der Kriegswirren hinweggerettet werden.
  • 1951 lebten nach dem 2. Weltkrieg die ersten Vereinsaktivitäten wieder auf. Die Einberufung der ersten Mitgliederversammlung im Gasthaus Schaumann in Altenhorst folgte sogleich. Den Seestädten waren viele Vertriebene aus den deutschen Ostgebieten zugewandert, von denen einige auch dem Schützenverein beitraten.
    Heinrich Wieters aus Altenhorst wurde als 1. Vorsitzender gewählt. Mit Aufnahme des Schießsports wurden wieder Schützenkönige ausgeschossen. Der Verein trägt nun den Namen "Schützenverein Altenhorst e.V."
  • 1952 hat man zur Vervollständigung der Vereinsfahne eine Fahnenspitze angeschafft.
  • 1953 wird Heinrich Döpke sen. als neuer Vereinsvorsitzender gewählt. Erstanschaffung einheitlicher Schützenjacken und Hüte. Vereinshaus ist das Gasthaus August Meier in Hainhaus, wo auch der Luftgewehr-Schießbetrieb auf dem Saal abgehalten wurde.
  • 1956 wurde das 35-jährige Jubiläum gefeiert, da das 25-jährige Jubiläum kriegsbedingt ausfallen musste. Es gab an einem Sonntag ein rauschendes Fest in einem Zelt gegenüber der Gastwirtschaft Schaumann an der Altenhorster Straße.
    Aus der folgenden Zeit ist der Brauch übermittelt, sich in den frühen Morgenstunden bei Ende des Festes Eier zu "besorgen" und zum Eierbraten bei einem Schützenbruder einzukehren.
    Damals gab es noch mehrere Höfe mit Milchkühen, deren Milchkannen am frühen Morgen mit einem LKW eingesammelt und in die Molkerei in der Hildesheimer Straße in Hannover gebracht wurden. Beim Schützenfest tat man das mit einem geschmückten LKW, besetzt mit einigen Schützen in Uniform.
  • 1961 Helmut Deike aus Hainhaus wird als neuer Vereinsvorsitzender gewählt.
  • 1962 nachdem Helmut Deike bei einem tragischen Unfall sein Leben verlor, wiederum Wahl eines neuen Vereinsvorsitzenden. Gewählt wurde Berthold Heyne aus Altenhorst.
  • 1964 Aufnahme des Luftgewehr-Schießbetriebes im neuen Vereinslokal Gaststätte "Drei Grenzen" in der Siedlung Twenge. Eigentümer des Lokals war der Schützenbruder Bruno Bauer.
  • 1966 wird Ulrich Tarras als neuer Vereinsvorsitzender gewählt. Im gleichen Jahr Gründung einer Damenabteilung. Es traten sogleich 20 Damen dem Verein bei. Melitta Behrens aus Kaltenweide wurde als 1. Damenleiterin gewählt. Es ist überliefert, dass einige Schützenbrüder damit gar nicht einverstanden waren, trotzdem wurde festgelegt, dass beim Königsschießen Damen und Herren gleichberechtigt um die Königswürde schießen. Es wird nur eine Königsscheibe ausgeschossen. Im gleichen Jahr kommt es noch zur Gründung einer Jugendschützenabteilung.
  • Königsschießen 1968
    Königsschießen 1968
  • 1971 besteht der Schützenverein Hainhaus, Maspe, Twenge und Altenhorst 50 Jahre. Es wurde ein großes Zeltfest in Altenhorst gefeiert. Die Damen waren inzwischen auch in Uniform gekleidet. Der Ausmarsch führte bis nach Hainhaus, wo im Eichengrundstadion weiter gefeiert wurde.
    Schützenschwestern 1971
    Mit dem Schützenverein Kaltenweide wurde der Bau eines gemeinsam zu nutzenden Kleinkaliber-Schießstandes in Kaltenweide begonnen.
  • 1986 Im April feierten die Damen das 20-jährige Bestehen ihrer Abteilung. Unter anderem wurde ein Ballett aufgeführt.
    Im August 1986 wurde beim Schützenfest im Eichengrundstadion in Hainhaus das 65-jährige Bestehen gefeiert.
  • 1988 hat der Verein wegen Aufgabe der Gaststätte "Drei Grenzen" kein Vereinslokal mehr.
    Die Schießübungsabende finden ausweichend im Schützenhaus Kaltenweide statt.
  • 1989 Durch großes persönliches Engagement des 1. Vorsitzenden Ulrich Tarras kann in Altenhorst ein leerstehendes landwirtschaftliches Gebäude zum Vereinsheim ausgebaut werden. Der Umbau wird unter der Bauleitung des 1. Vorsitzenden umgehend in Eigenleistung realisiert.
  • 1990 wird nach zehnmonatiger Bautätigkeit am 1. Februar das neue Schützenhaus feierlich eingeweiht.
  • 1991 besteht die Damenabteilung 25 Jahre.
  • 1992 findet das Schützenfest erstmals in der Scheune von Heinrich Dusche statt.
  • 1993 stellt der 1. Vorsitzende Ulrich Tarras nach 27 jähriger Tätigkeit auf eigenen Wunsch sein Amt zur Verfügung. Als neuer Vorsitzender wird Klaus Sommerfeld gewählt. Ulrich Tarras wird durch Beschluß der Hauptversammlung zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
  • Schützen 1994
    Schützen 1994 im Eichengrund
  • 1995 Eine besondere sportliche Leistung erbrachte Lars Dusche. Er wurde Kreisjugendkönig.
  • 1996 Die Stadtkette Langenhagen errang Gertrud Dusche mit 22,8 Teiler.
    75 jähriges Jubiläum des Schützenvereins Hainhaus, Maspe, Twenge und Altenhorst. Die Damenabteilung besteht 30 Jahre.
    Anschaffung einer neuen Vereinsfahne.
    Großer Festakt anläßlich der Fahnenweihe und des Jubiläums.
    Dem Verein gehören zur dieser Zeit 98 Mitglieder an. In den 90er Jahren hatte der Verein mit kurzzeitig über 100 Mitgliedern seine höchste Mitgliederzahl erreicht. Leider waren unter anderem durch das Aufkommen von Heimcomputern und Videospielen Jugendliche nicht mehr so wie früher für das Schützenwesen und das Vereinsleben zu begeistern - ein Trend, der landesweit viele Vereine in den 2000er Jahren deutlich schrumpfen lies.
  • 2003 Die Schützenfeste werden von nun an gemeinsam mit dem SV Krähenwinkel am Ernst-Hugo-Weg ausgerichtet, da die Kosten deutlich gestiegen waren, und das bei rückläufigen Besucher-Zahlen.
  • 2005 Günter Reiche wird zum 1. Vorsitzenden gewählt.
  • 2012 wurde das Schützenfest dann erstmals auf der von Hartmut Gosewisch angemieteten Fläche an der Walsroder Str. Ecke Wagenzeller Str. ausgerichtet.
  • Ungefähr zu dieser Zeit wurde das Schützenfest erstmals vom Musikzug der freiwilligen Feuerwehr Rössing musikalisch begleitet. Daraus entwickelte sich eine freundschaftliche Verbundenheit mit gegenseitigen Besuchen, die bis heute (Stand 2025) anhält.
  • 2016 Da die geplante Fläche für das Schützenfest kurzfristig und unerwartet nicht zur Verfügung stand, entschloss sich der SV Krähenwinkel dazu, der Schützen-Gemeinschaft Langenhagen beizutreten und von nun an in Langenhagen zu feiern.
    Der SV Altenhorst feierte notgedrungen wieder in kleinerem Rahmen, zwei mal am Schützenhaus in Altenhorst und zwei mal in der Scheune von Lars Dusche.
  • 2018 das Schützenhaus in Altenhorst muss wegen Baufälligkeit aufgegeben werden. Im Schützenhaus des SV Kaltenweide finden von nun an die Schießabende statt.
    Abriss Schützenhaus Altenhorst
    Abriss Schützenhaus Altenhorst
  • 2020 während der Corona-Pandemie kommt das Vereinsleben zum Stillstand. Die geplante Feier zum 100-jährigen Jubiläum im Jahr 2021 muss wegen der Versammlungs- und Kontaktverbote ausfallen.
  • 2022 Melitta Reßmeyer ist die erste Königin nach der Pandemie. Das Schützenfest wird von nun an gemeinsam mit dem Schützenfest des SV Kaltenweide auf dem Festplatz an der Zellerie gefeiert, da wegen der abermals deutlich gestiegenen Kosten ein eigenes Fest nicht mehr finanzierbar ist.
    In diesem Jahr spricht Schießsportleiter Dieter Frede auf der Jahreshauptversammlung aus, was viele schon befürchtet hatten: Ohne eigenes Schützenhaus, mit nur noch zwei jugendlichen Mitgliedern und einem Alters-Durchschnitt nahe der 70 Jahre sieht der Verein keiner guten Zukunft entgegen. Es wird beschlossen, mit benachbarten Vereinen über eine Fusion zu sprechen.
  • 2025 nach langen Verhandlungen wird die Verschmelzung mit dem SV Krähenwinkel beschlossen. Der SV Altenhorst lebt nun als Abteilung "Traditionsschützen Altenhorst" im SV Krähenwinkel fort. Zuletzt gehörten dem Verein noch 41 Mitglieder an, davon nur ein Jugendlicher.
    Letzte Königin ist Katrin Grellmann, Urenkelin von August Deike, einem der ersten Mitglieder.